Morgendliche erektion

Was ist eine Erektion und welche Formen hat sie?

Eine Erektion wird auch als Aufrichtung bezeichnet. In diesem Zustand vergrößert sich das männliche Geschlechtsorgan und wird härter, was als erektiler Zustand bezeichnet wird, in der Regel als Folge sexueller Erregung, die eine Form des Geschlechtsverkehrs oder der natürlichen Befruchtung ermöglicht.

Sie ist das Ergebnis eines komplexen und multidisziplinären Zusammenspiels, an dem verschiedene hormonelle, nervliche, psychologische und vaskuläre Funktionen beteiligt sind. Als Folge bestimmter Reize füllt sich der Penis, der aus Schwellkörperzellen besteht, mit Blut und wird dadurch steif. Die Erektion erfordert einen entspannten Zustand und in den meisten Fällen (außer im Schlaf) eine sexuelle Stimulation. Interessant ist, dass in diese Schwellkörper bis zu 50-mal mehr Blut eindringen kann als in ihrem entspannten Zustand.

Im Allgemeinen werden zwei Formen von Erektionen unterschieden. Der erste ist der Zustand, der durch sexuelle Stimulation entsteht. Das andere ist die spontane Erektion in der Nacht und die morgendliche Erektion, die sich in Wahrheit nicht unterscheiden. Man könnte sagen, dass die morgendliche Erektion die letzte nächtliche Erektion ist, die spontan und ohne sexuelle Stimulation auftritt. 

Ein gesunder Mann hat während des Schlafs drei bis fünf Erektionen pro Nacht, die jeweils bis zu 25-30 Minuten dauern. Es ist ein sehr gesundes Phänomen für den Penis, denn es sorgt dafür, dass das Penisgewebe elastisch und weich bleibt und hilft den Muskeln des Penis, sich zu entspannen, was einen besseren Blutfluss ermöglicht. All dies wirkt sich positiv auf die Größe der Erektion aus, was beiden Partnern mehr Vergnügen beim Geschlechtsverkehr bereitet.

Was verursacht morgendliche Erektionen? Bewiesene und widerlegte medizinische Erklärungen.

In den letzten Jahren wurde in der Medizin viel über die morgendliche Erektion/spontane Erection diskutiert, da ein Zusammenhang zwischen ihrem Fehlen und Impotenz festgestellt wurde. In den folgenden Abschnitten werden die medizinischen Erklärungen für diese körperlichen Reaktionen bei Männern dargestellt. Da die Artikel im Internet zu diesem Thema nicht immer auf dem neuesten Stand sind, werden in den ersten Punkten die akzeptierten Erklärungen vorgestellt, gefolgt von den Ansichten, die nicht unbedingt medizinisch bewiesen sind, so dass niemand im Zweifel bleibt.

1. biologische, chemische Erklärung – die Rolle der Hormone

Tagsüber produziert das Gehirn des Mannes ein Hormon namens Noradrenalin, das die Möglichkeit einer spontanen Erektion nicht ausschließt, aber meist verhindert und hilft, Erectionen während des Tages zu kontrollieren. Nachts verlangsamt sich die Produktion dieses Hormons, so dass es während des Schlafs zu unregelmäßigen Perioden mit 3-5 Erektionen kommt. Morgens ist der Sexualhormonspiegel am höchsten, und so ist es kein Wunder, dass Männer mit einer Erection aufwachen. Es ist kein Zufall, dass Sexualtherapeuten den morgendlichen Geschlechtsverkehr empfehlen, da er bei Männern eine länger anhaltende Erektion und eine größere Lust auf Sex bewirkt.

2. morgendliche Erektionen und Träume

Die morgendliche Erektion hat, wie wir gesehen haben, nichts mit der sexuellen Stimulation zu tun, sondern ist hauptsächlich auf die Hormone zurückzuführen. Während des nächtlichen Schlafs werden wir in einen entspannten Zustand versetzt, in dem unser Hormonsystem es Männern ermöglicht, ohne sexuelle Stimulation eine Erektion zu bekommen. Die Forschung hat gezeigt, dass diese beiden Bereiche, das Hormonregulierungssystem und der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement), also der Traumschlaf, eng miteinander verbunden sind. Es ist kein Zufall, dass Männer mit erektiler Dysfunktion speziell auf spontane morgendliche Erektionen getestet werden. Wenn der sexuelle Reiz nach dem Geschlechtsverkehr keine Erektion hervorruft, die morgendliche Erektion im Schlaf aber ungestört ist, bedeutet dies, dass es keine körperlichen Ursachen für das Problem gibt. Wenn am Morgen eine Erektion beobachtet wird, aber während des Aktes Probleme auftreten, kann dies auf psychologische Ursachen zurückzuführen sein, wobei Stress eine wichtige Rolle spielt.

Aber wie ist eine morgendliche Erektion möglich, wenn eine erektile Dysfunktion vorliegt? Die chemische Erklärung ist, dass während des REM-Schlafs eine Verbindung namens Stickstoffmonoxid aus den Zellen in den Blutgefäßen freigesetzt wird, die dann in die glatte Muskulatur ausströmt, wodurch sich die Blutgefäße entspannen und mehr Blut in sie fließen kann, was die Erection erleichtert. Während des Schlafs stehen wir nicht unter Stress, so dass diese Verbindung ihre Wirkung entfalten kann.

3. die Auswirkungen einer zufälligen körperlichen Stimulation während der morgendlichen Erektion

Neben den chemischen und biologischen Erklärungen gibt es einen recht einfachen Grund für morgendliche Erectionen. Sie kann durch einen zufälligen Reiz auf den männlichen Körper während des Schlafs ausgelöst werden, z. B. durch die Berührung des Partners oder das Streichen der Bettdecke während des Hin- und Herdrehens. Das Gleiche gilt für den Sexualschlaf, der jedoch, wie bereits erwähnt, ebenso wie zufällige Reize keine Voraussetzung für eine morgendliche Erection ist.

4. die Wirkung der körpereigenen Abwehrmechanismen auf die morgendliche Erektion

Es ist eine unbewiesene, aber bestehende Theorie, dass unser Körper in der Nacht wehrloser ist, so dass der Mechanismus, der den Körper schützen soll, unwillkürlich aktiviert wird, um ihn zu schützen. Dies könnte in prähistorischen Zeiten eine wichtige Rolle gespielt haben, als die Menschen stärker gefährdet waren. Um schneller reagieren zu können, schickt das Gehirn mehr Blut zu den Organen, einschließlich des Penis, der sich dadurch erigieren kann. Dies bedeutet, dass diese körperliche Reaktion auf evolutionäre Ursachen zurückgeführt werden kann.